Lúcio Lara

angolanischer Politiker; einer der Gründer des MPLA

* 9. April 1929

† 27. Februar 2016

Wirken

Lucio Lara wurde am 9. April 1929 in der Provinz Huambo geboren und gehörte zu den relativ weißhäutigen rund 200.000 Mulatten, die in Angola neben gut 5 Millionen Schwarzen leben. Als 1961 die von Holden Roberto geführte FLNA im Norden Angolas einen ersten Aufstand gegen die Portugiesen entfesselte, wurden Weiße wie Mulatten umgebracht. Das bestärkte L. in seiner Überzeugung, dass die zumindest theoretisch mehrrassige, marxistisch orientierte Volksbefreiungsbewegung MPLA besser als die FNLA die Interessen der nach Unabhängigkeit drängenden Bevölkerung vertreten werde. Die MPLA sandte L. zu Studien in die DDR, wo er auch seine Frau, eine Thüringerin kennenlernte. In diesen Jahren wurde L. ein überzeugter Sozialist und Anhänger des Bündnisses mit der Sowjetunion. Nicht zu Unrecht war er der Überzeugung, dass sich die MPLA nur mit Unterstützung der UdSSR gegen die FLNA Robertos und die UNITA Jonas Savimbis in Angola werde durchsetzen können.

L. erwarb rasch das Vertrauen des Parteichefs Agostinho Neto, wurde in das ZK und später in das Politbüro gewählt. Im Parteiapparat war L. früh für ideologische Erziehung und Organisation zuständig, blieb hinter den Kulissen und galt bald als "Graue Eminenz" der MPLA.

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